Arizona

15.04.2025
8:30 Uhr startete unser Tag auf dem Motorrad. Gestern ließ sich Micha bei Kurviger (Routenplan App) sich eine Route erstellen. Die hatte gut ausgesehen, bis zu einer bestimmten Stelle. Wie fuhren in den Coronado National Forest, der Weg (42 Forest Road) führte uns zunächst an einem ausgetrocknet Bachlauf vorbei, es war schön bewaldet und hohe Felsen begleiteten uns. Unerwartet wurde aus der geteerten Straße ein Schotterweg, dieser verlief einspurig den Berghängen entlang bis auf 2300üNN. Es gab einige vom Wasser ausgewaschene Stellen, an denen sich das grobe Gestein freilegen ließ. Zudem kam noch eine kleine Bachdurchfahrt hinzu. So wurde die Fahrt sehr holprig und anspruchsvoll, die Länge des Schotterweges betrug 33,8km, gefahren in ca. 2h. Micha hatte seinen Spaß und Nelli schimpfte die ganze Zeit.
Wir gewannen heute wieder eine Stunde am Tag, da im Bundesstaat Arizona keine Sommerzeit Umstellung vorgenommen wird. An diesem Tag wurde mal wieder gezeltet. Gefahrene Strecke 276km in 4h 40min.

16.04.2025
Wegen der nicht vorhandenen Sommerzeit Umstellung in Arizona, waren wir um 5 Uhr wach. Zuerst mal Kaffee machen, aber der Alles Verbrenner wollte nicht anlaufen. Bis der einsatzbereit war, war Nelli schon mit ihrer morgendlichen Zeremonie fertig. Irgendwann wann war dann doch der Kaffe fertig und so konnte etwas gefrühstückt werden.  Danach ein paar Dinge einpacken und los ging es zum Trail wandern im CHIRICAHUA Nationalpark. Hier starteten wir gegen 8 Uhr einen Rundweg von ca. 7km, an sich kein Problem, aber man lief 210m abwärts und logischerweise auch wieder aufwärts. Dazu kam dann noch die direkte Sonneneinstrahlung von ca 28°C. Da wir beide keine sehr gute Kondition hatten, dauerte das ganze bis 12 Uhr, wir waren völlig am Ende, 
hungrig und erschöpft. Nach der 45 minütigen Heimfahrt, wurde erst mal etwas gegessen,  danach Wäsche gewaschen und zur Abkühlung/Belohnung sprangen wir in den tollen Pool. Das war sehr erfrischend und erholsam. Gefahrene Strecke 146km in 2h 34min.

17.04.2025
Der Allesverbrenner wollte wieder nicht anlaufen, der Kaffee brauchte länger. Dann wollten wir eigentlich schnell zusammenpacken um das Zelt ohne Wind zusammenzulegen. Aber unsere Tochter rief an und wir mussten sie vertrösten. Nachdem endlich alles verstaut war, fiel Micha auf, das seine Brille noch im Zelt war. So fuhr er heute mit der Sonnenbrille, weil wir keine Lust mehr hatten, das Zelt nochmal auszurollen. Der Streckenverlauf war kurvernreich und verlief zuerst über den Highway 191, nach Alpine bogen wir links ab und landeten in Pinetop-Lakeside (2074 üNN). Die meiste Strecke fuhren wir durch den Apachen National Forest. An einer Stelle kamen wir an der Morenci Mine vorbei, hier wird seit 1874 Kupfer abgebaut, das war eine mega Baustelle, sehr imposant. Die Kurven hatten Spaß gemacht und wir kamen auf 2865 üNN, es hatte dort oben 9°C und wieder starken, kalten Seitenwind. Wir kamen völlig verfroren in unserer Unterkunft an. Die heiße Dusche tat gut. Gefahrene Strecke 389km in 5h.

18.04.2025
Es war einfach nur kalt heute früh. um 7:15 Uhr auf dem Motorrad. Wir hatten eine Warnung im Display vom Motorrad das die Straße eisglätte haben kann, es waren 4°C. Wir zogen uns entsprechend an und fuhren los, unser heutiges Ziel war Phoenix. Vorher kamen wir durch das Gebiet Fort Apache Reservation und danach durch das Tonto National Forest. Im Tonto Gebiet gibt es den Apachen Trail, dieser ist zum Teil geschottert oder geteert, wobei hier einfache und holprige Abschnitte vorhanden sind, mit Gegenverkehr und Singelroads. Insgesamt ist die geschotterte Strecke 41,8km lang. In Tortilla Flat gibt es ein Saloon in dem die Stühle an der Bar alte Pferde Sättel sind und der gesamte Saloon an Wänden und Decken mit 1 Dollar Scheinen tapeziert sind. Zum Glück hatte es nicht geregnet, wie in der Wetter App angekündigt und wir bekamen immer mehr Sonnenschein, leider nur 23°C. Durch das rumpelige Fahren entstand eine kleine Öffnung am Boden einer Cola Flasche, somit lief diese im Koffer aus. Alles musste raus und gewaschen werden. Zum Glück sind hier nur Flaschen drinnen. Gefahrene Strecke 315km in 5h 20min..

19.04.2025
Gestern als wir uns ins Zelt verkrochen, fing es an zu winden, das steigerte sich so, das wir doch alle Schnüre am Zelt verankerten. Gegen 22 Uhr kam Regen dazu, war nicht schlimm, aber der Regen weichte den Boden auf und die Erdhaken lösten sich immer mehr bei dem starken Wind. Das ganze hielt bis circa 23:45 Uhr, plötzlich hob unser Vorzelt ab. Alles was darunter lag wurde vom Regen nass und wir wurden aus unserem Schlaf gerissen. Bedeutete schnell raus und versuchen die Haken wieder reinzuklopfen, hielt genau 5 min..Nelli's Vorschlag war einen großen Stein zu nehmen und den auf den Haken zu legen. Gesagt getan, hatte gehalten. Alles hörte gegen 0:30 Uhr auf und wir konnten weiter schlafen. Morgens wurde zuerst einmal alles in die Sonne gelegt zum Trocknen. Funktionierte sehr gut. Am Vormittag kauften wir für das Mittagessen ein, nach dem Essen ging es in die Goldfield Ghost Town and Mine. Wir schlenderten durch, machten einige Fotos, sahen uns die Wilder Westen Show an. Fuhren danach zum Eisessen, eine Kugel kostete 3 Dollar, hört sich viel an, aber man muss sagen das diese eine Kugel, bei uns als 4 Kugeln durchgehen würde. Da unsere Nacht etwas kurz war, gönnten wir uns ein Mittagsschläfchen im Zelt, das war genau das Richtige. Den Rest vom Tag verbrachten wir mit Recherche was wir am nächsten Tag machen könnten. Die Entscheidung fiel auf einen Trail laufen. Zum Kanufahren war das Wasser noch zu kalt und alles andere war zu kostspielig.

20.04.2025
Kein Wind und kein Regen heute Nacht, wir konnten super schlafen. Machten uns in aller Ruhe bereit, um eine Trail zu laufen. Wurde auch gemacht, dieser war 4km lang und wir hatten einen Anstieg von 120m. War ganz ok, nicht wirklich sehenswert. Aber wir haben uns bewegt. Aktuell, warten wir ganz ungeduldig auf die Amazon Lieferung vom Kettenöl, dass hatte Lee-Ann für uns bestellt und zum Campingplatz liefern lassen. Leider wurde es bisher nicht geliefert, was bedeutet, das wir unseren Aufenthalt in Goldfield verlängern müssen. Zum Mittagessen kauften wir uns Ravioli's und machten dazu Käsesahnesoße. Danach war nur noch faulenzen angesagt. Gegen 16 Uhr wollte Micha noch zum Mexikaner essen gehen, aber da heute Ostersonntag ist, hatte er geschlossen. So musste was kleines aus einem Supermarkt herhalten. Den Abend haben wir uns, mit fertig gemixten Flaschen Margarita's, ausklingen lassen.

21.04.2025
Heute gegen 10:30 Uhr kam das heißt ersehnte Packet mit dem Scotoiler Öl für unseren automatischen Kettenöler. Wir mussten nur einen Tag länger in Apache Junction bleiben. Wir hatten schon befürchtet das wir vier Tage länger bleiben mussten. So konnten wir den nächsten Tag planen und freuten uns auf was Neues. Für das Mittagessen fuhren wir auf einem Moped nach Tortilla Flat in den Saloon, dort ist der Dutchman's BBQ Burger mit Kaktusfeigen BBQ Sauce richtig lecker. Danach fuhren wir wieder zurück und schauten wie wur die 4 großen Flaschen verstauen konnten. Seit ein paar Tagen macht Micha's Kette beim Fahren Geräusche, dass wurde untersucht und festgestellt das diese durch Abnutzung demnächst ausgetauscht werden sollte. Dadurch das morgen die Abreise anstand, räumten wir schon mal langsam zusammen, damit es morgen früh nicht so viel ist. Und da unser primus Allesverbrenner seit einiger Zeit immer wieder Probleme machte, wurde dieser komplett auseinander gebaut und gereinigt, in der Hoffnung das er wieder besser funktioniert. Gefahrene Strecke 76km.

22.04.2025
Gestern Abend um 22 Uhr kam noch ein Camper mit Zelt Aufbau neben uns. Der klopfte die Haken rein und lief die ganze Zeit hin und her. Und um 5 Uhr morgens fing es mit dem Abbau an. Die Nacht war kurz. Deswegen saßen wir bereits um 7:20 Uhr auf unseren Mopeds. Zuerst mal Kaffee bei Starbucks und dann weiter nach Winslow. Der Weg dorthin führte uns durch den Coconino National Forest, was bedeutete, wir verließen die Wilder Westen Landschaft mit Kakteen und kamen in eine bewaldete Nadelbaum mit Bergen Umgebung. War sehr schön zu fahren. Nachdem der Coconino National Forest endete, veränderte sich die Landschaft in eine trockene Wüste, mit wenigen Büschen und rötlichen Gestein/Sand. In Winslow angekommen,  machten wir unser Bild mit dem großen "Route 66" Schriftzug auf der Straße und fuhren bis nach Flagstaff. Gefahrene Strecke 382km in 4h 30min..

23.04.2025
Wir waren wie immer früh wach. Da wir heute wieder wandern gehen wollten, hatte Micha vorgeschlagen das wir Frühstücken gehen. Er hatte schon einen Dinner ausgesucht. Das war ein richtig typischer Dinner, wie man ihn aus den Filmen kennt. Das Frühstück war sehr viel und wir waren gut gesätigt, so ging es auf's Motorrad. Die erste Anlaufstelle  (Slide Rock State Park- ein Flusslauf in dem man baden kann) war sehr überlaufen und war mit Eintritt, also fuhren wir weiter. Die zweite Anlaufstelle war mit Shuttle Bus Betrieb und ebenfalls sehr überlaufen (Trail zu Seven Sacred Pools), so fuhren wir zu der dritten Anlaufstelle,  die für uns auch am interessantesten war (Devil's Bridge). Die Laufstrecke betrug 5,5km (hin und zurück), die ersten 1,8km waren eine Offroad Strecke für 4x4 Fahrzeuge, diese hatte es in sich. Die wollte Micha mit dem Motorrad fahren, nachdem wir gesehen hatten welche riesigen Absätze der hatte, war der Hinweis, dass man es mit 4x4 Fahrzeuge nur befahren soll, der richtige. Der anschließende Weg von 1km war zu Anfang sehr flach, aber bereits sehr steinig, ging schnell in steil mit großen Steinen über. Das letzte Stück konnte man nur über große Stufen steil hinauf überwinden. Endlich an der Brücke angekommen standen einige Leute Schlange um ein Foto machen zu können. Als das Foto geschossen wurde, ging es wieder zurück zum Parkplatz. Wir sind knapp 3h gelaufen (mit Pausen) und waren danach müde. Zur Belohnung gab es ein Eis in Sedona. Und in Flagstaff waren wir noch eine Kleinigkeit in einer ortsansässigen Brauerei essen. Gefahrene Strecke 102km in 2h 20min..

24.04.2025
Morgens um 9 Uhr waren wir bereits bei Starbucks fertig und auf dem Weg zum Grand Canyon Village. Das ist der südliche Teil vom Grand Canyon und ebenfalls atemberaubend, wir hatten noch nie so einen hohen Canyon gesehen.....einfach nur wau.....Selbst Nelli hatte auch hier Respekt vor der Höhe und ging nur 2m bis zum Rand. War leider sehr überlaufen und uns zu voll, außerdem hatten wir noch etwas anderes vor. Also schauen, staunen fotografieren und weiter fahren. Gerne wären wir durch den Wildpark "Baerizona" gefahren, wir wussten das man mit dem Motorrad nicht rein kann, hatten jedoch gehofft das ein Parkbus angeboten wird. Leider nein, so fuhren wir weiter zu unserer Unterkunft nach Kingman. Auf dem Weg dorthin bekamen wir wieder starken Seitenwind und 26°C, sind bei 16°C losgefahren, auf 2400üNN hatten wir 10°C. Wäsche musste einmal aufgefrischt werden und so hatten wir genügend Zeit dafür. Gefahrene Strecke 422km in 5h 7min..

28.04.2025
Nachdem Micha seinen Rücken etwas eingerenkt hatte, ging es ihm heute wieder viel besser. Für 9:15 Uhr hatten wir uns eine Tour durch den Lower Antelope Canyon gebucht. Dafür mussten wir um 8:30 Uhr beim Veranstalter sein, da der Andrang nicht sehr groß war, sind wir bereits in der Gruppe für 8:30 Uhr mitgelaufen. Die Lichtverhältnisse waren super und es war traumhaft schön, das ist wirklich ein Muss, wenn man hier ist. Es war einfach unbeschreiblich überbewältigend, diese Formationen, diese Farben. Nelli machte allein davon über 200 Fotos, uns wurde ausdrücklich gesagt, dass man die Fotos nicht in sozialen Medien veröffentlichen darf. Die Tour ging über eine Stunde und so waren wir bereits um 10 Uhr fertig. Auf unserem Plan stand noch der "Horseshore Bend", dieser ist gerade mal 15km entfernt gewesen von unserem Standort und lag im Gebiet von Glen Canyon. Dort angekommen durften wir für 5€ parken, dafür gab es keinen zusätzlichen Eintritt, und mussten ca. 20min. hinlaufen. Auch ein schönes Motiv und ebenfalls sehenswert. Danach ging es noch zur Navajo Bridge. Um ca. 14 Ihr waren wir wieder in unserer Unterkunft und überlegten unswas wir heute Essen und wohin wir die nächsten Tage hinfahren wollen. Gefahrene Strecke 126km.

29.04.2025
Ausschlafen war angesagt und deshalb saßen wir erst um 9 Uhr auf den Motorrädern. Es waren sagenhafte 13°C, die Temperatur wechselte immer wieder zwischen 10°C und 19°C. Zwischendurch gab es ein paar Tropfen, nass wurde man dabei nicht. Durch die erneute Zeitumstellung kamen wir kurz vor 15 Uhr in unserer Unterkunft an. Landschaftlich gesehen, fragt man sich manchmal "warum wohnt man hier?" Da wir sehr weit außerhalb fuhren, stellte Micha fest, dass die nächsten 190km keine Tankstelle auf unserem Weg lag. Kurz vorher fuhren wir an einer vorbei, deshalb drehten wir um und tankten. Das war auch gut so, wir wäre sonst nicht angekommen. Gefahrene Strecke 432km in 4h 28min..

Vorheriger BeitragDie Weiten von Norwegen
Nächster BeitragIdaho

Einige Impressionen