Kanada mit Alaska

17.06.24
Die Motorräder gingen bereits am Donnerstag zum Zoll mit Fa. Knopftours. Wir stiegen um 9:40 Uhr in unseren Flieger heute. Nach zwei Filmen, zwei Mahlzeiten und einem Mittagsschlaf, waren 9h Flug hinter uns gebracht. Jedoch wurde beim erreichen der Parkposition uns das Austeigen verweigert. Wir durften zuerst mal angeschnallt im Flieger sitzen bleiben, weil die kanadische Polizei einen Kontrollgang machen wollte. Diese kamen und hatten recht schnell jemanden in Gewahrsam genommen. Ohne lange Passkontrolle, die man selber an einem Terminal absolvieren kann, waren wir recht schnell aus dem Flughafen raus. Wir mussten unsere Motorräder sofort bei Air Canada Cargo abholen. Diese waren 6km vom Flughafen entfernt, deswegen nahmen wir uns ein Taxi. Dort angekommen lief die Abwicklung unkompliziert und wir konnten beide zusammenbauen. Da nur Benzin im Tank war für 30km musste zuerst einmal eine Tankstelle angefahren werden (6km). Danach ging es ins Hotel (4km), essen, duschen und ins Bett. Nach deutscher Zeit um 1:45 Uhr im Bett, nach kanadischer dreiviertel sechs. Wir waren durch.
18.06.24
Strecke 308km.
Erreichte Höhenunterschied 2064m.
Der Jetleg ist nicht zu unterschätzen, wir sind am Vortag gegen 18 Uhr eingeschlafen und in der Nacht um 23 Uhr aufgewacht. Hatten versucht weiter zu schlafen, aber es funktionierte nicht richtig. Irgendwann sind wir doch nochmal eingeschlafen und wachten gegen 5:30 Uhr auf. So waren wir kurz nach 6 Uhr beim Frühstück. Anschließend war genug Zeit um die Koffer richtig zu packen bzw. Umzuhängen, damit Nelli das geringere Gewicht hatte. Um 9 Uhr wurde ausgecheckt, zuerst fuhren wir einen Motorradladen an. Dort erhielten wir Motoröl und WD40, aber kein Kettenöl. Somit fuhren wir auf Empfehlung zu einer kleinen Motorradwerkstatt. Zum Glück hatte er das Kettenöl. Da die Kanadier sehr freundliche Menschen sind, erhielten wir eine kleine Führung in seinem Laden und einen Kaffee. Er wollte sofort ein Foto von uns und wir bekamen einen Schlüsselanhänger von ihm geschenkt. Danach waren Lebensmittel und Hygieneartikel wichtig. Also ging es zu einem Superstore, wir verbrachten gefühlt 2h in dem Laden bis wir alles gefunden hatten in Größen, die einigermaßen in unsere Koffer passten. So verging der Vormittag im Flug und wir waren immer noch nicht aus Calgary raus. Nachdem wir endlich den Banff Nationalpark erreicht hatten und unseren Disvovery Pass hatten, kamen wir den Bergen immer näher, die Höhenmeter nahmen zu und die Temperatur nahm ab. Es kam als nächstes der Jasper Nationalpark, hier stand ein Schild auf dem stand "ab hier gibt es die nächsten 230km keine Internet". Ruhe war eingekehrt für den Rest des Tages. Bei ca.1830m fing es bei +4°C an zu schneien. Der Micha wollte dann seine dicke Funktions Unterwäsche. Die Griffheizungen und Sitzheizungen liefen auf Hochtour bei beiden. Irgendwann mussten wir dann tanken und entdeckten das es dort Unterkünfte gab. Kurzerhand hatten wir gefragt was ein Zimmer kostet, und die Summe von 300 kanadischen Dollar war uns dann doch zu viel und so fuhren wir den nächsten Campground an, dieser lag direkt am Flussufer. Hier waren nur 19,75 kanadische Dollar fällig, mit Toilette, fließend Wasser und Bärenboxen. Zelt aufbauen, Essen machen und es war 18 Uhr. Somit war noch ein kleiner Spaziergang am Fluss möglich. Sehr viele positive Erlebnisse hatten wir heute, z.B. wurden wir 2 mal im Superstore angesprochen und hatten nette Gespräche (deswegen dauerte auch der Einkauf so lange), dann wurden wir gefragt ob man unsere Motorräder fotografieren darf und während der Fahrt in den Nationalparks wurde uns immer aus den Autos heraus gewunken. Ein schöner Tag heute.
19.06.24
Strecke heute 520km mit 3000m Höhenunterschied. Fahrtzeit ca. 6h.
Die Nacht war kalt mit -2°C auf 1600m.
Aufgewacht um 5:30 Uhr, Kaffee und Brote mit Nutella gemacht. Danach abgebaut und um 7:30 Uhr bei -1°C auf dem Moped gestartet. Mit jeder Stunde wurde es wärmer und wir kamen bei 24°C in Prince George an (800m). Nelli hatte heute ihren ersten Umfaller, war mal wieder im Stehen beim Wenden. Also an das Gewicht muss man sich erst einmal gewöhnen. Der Streckenverlauf war heute sehr gerade, der Tempomat konnte genutzt werden und so hatte man die Möglichkeit sich die schöne Landschaft anzuschauen. Zwischen durch waren neben/ auf der Fahrbahn immer wieder Rehe oder Elche zu sehen. Einen kleinen Zwischenstopp machten wir bei den Athabasca Falls, immer wieder gut um die Beine zu vertreten und schön anzuschauen ist es auch. Regelmäßiges Tanken kann man nur empfehlen, denn wir kamen, zum Glück kurz nach dem Tanken, an einem Schild vorbei, darauf stand "nächste Tankstelle in 207km". Eine Zeitzone haben wir überquerten, was bedeutet das wir nun einen Zeitversatz zu Deutschland von 9h haben.
20.06.24
Morgens bereits angenehme 19°C, zwischendurch ein paar Regentropfen, teilweise mit Hagel und ab Mittag bis zu 27°C.
Heute haben wir richtig gut und lange geschlafen, von 19Uhr bis 5 Uhr, war nötig, so langsam wird das mit dem Jetleg besser.
Zuerst war heute bei Tim Horton Frühstücken angesagt. Danach musste Bärenspray besorgt werden. Die Strecke ging zunächst auf dem Highway 97 Richtung Norden los. Eine kurze Pause legten wir bei den Bijoux Falls ein. Hier wurden wir wieder von den Einheimischen bestaunt wo unser Ziel hinführt und bekamen Geschichten zu hören. Finden wir immer wieder nett. Weiter ging es und wir durften am Peace River entlang fahren und den Anblick genießen. Kurz darauf führte uns das Navi auf eine Abkürzung und wie immer hatte eine Abkürzung bei Micha so seine Tücken. Er fragte auch ganz lieb ob wir hier lang fahren sollten und mutig wie Nelli ist, sagte sie, sieht doch gar nicht so schlimm aus. Gesagt getan, nach einer Weile wurde aus gut zusammengefahrenem Schotter, stellenweise loser Schotter, dann kam noch viel trockene Erde dazu und es staubte, hörte auch gar nicht mehr auf. Allmählich wurde der Weg schmaler und wir kamen an einer Baustelle vorbei, ab hier hatten wir einen Verfolger in einem Pickup. Nachdem der uns immer näher kam hielten wir an um ihn vorbei zu lassen. Jedoch wollte die Dame uns helfen. Sie erklärte uns das man auf diesem Weg nur mit Funk unterwegs sein darf, denn wegen der Baustelle fahren Trucks mit vollem Schwung einem entgegen. Ab diesem Zeitpunkt sollten wir ihr folgen, den Sie lies die Trucker wegen uns auf der Seite warten, so konnten wir gefahrenlos weiterfahren. Sie begleitete uns bis zum Higway und wir bedankten uns in aller Form für die safety car Einlage. Im Übrigen heißt der Weg "Upper Halfway", wir benötigten dafür 1h 45min. für 110km, also langsam waren wir nicht, aber dafür eingestaubt überall. Eigentlich wollten wir in St. Fort John in ein Motel, aber daraus wurde nix, wegen der Abkürzung waren wir bereits zu weit weg davon, so wurde ein Campingplatz angefahren mit Dusche. Bei dem tollen Wetter gar nicht so schlimm. Gefahrene Strecke 591km in 7h 30min.
21.06.24
Strecke 567km in 6h 22min.
Temperatur um 10 Uhr 22°C, bei Ankunft an der Quelle 25°C.
Heute früh hatte es 7°C beim Aufstehen. Zuerst einmal Kaffee mit Nutellabrot zum Frühstück gemacht. Nach dem zusammenpacken wurde in die entgegengesetzte Richtung gefahren um tanken zu können, denn die nächste Tankstelle wäre erst in 207km gekommen, der Umweg betrug 60km. Es ging weiter auf dem Highway 97 Richtung Norden, dabei sahen wir auf unserer Strecke 1xElch, 1xHase, diverse Steinböcke, 1x Biber und 7xSchwarzbären und 1xBison, alles am Straßenrand. Ein wirklich wunderschöner Teil von heute war der Muncho River, nicht nur das es landschaftlich richtig schön war, es gab auch viele Kurven zu fahren. Kann man nur empfehlen. Unser Endziel war heute Liard River Hot Springs im Provincial Park, hier nahmen wir uns einen Campingplatz. Selbstverständlich gingen wir wegen der heißen Quelle her und die wurde auch genutzt. Um dort baden gehen zu können muss man einen ca. 1km langen Holzsteg durch den Wald/Sumpf laufen. Das Wasser ist herlich warm bzw. heiß um so näher man die Quelle kommt, wie eine große Badewanne. Da konnnte man richtig entspannen und es machte einen richtig schläfrig. Auf dem Rückweg zum Zelt entdeckten wir nochmal einen Elch, der seine Vitamine in diesem Sumpfgebiet suchte. Ein schönes Ende an diesem Tag. Wieder hatten wir an diesem Abend kein Internet.
22.06.24
6:50 Uhr saßen wir auf den Mopeds.
Die Nacht war angenehm von der Temperatur, aber zu kurz. Wir landeten gegen 9 Uhr beim Schilderwald in Watson Lake, richtig verrückt, einfach eine Menge an Schildern aller Art. Danach bogen wir Richtung Yukon auf dem Robert Campbell Highway ab. Nachdem drei Stellen mit schlechtem Untergrund kamen, sagte Nelli " das mache ich keine 1600km mit", somit drehten wir nach 50km um. Das letzte Stück dieser Stellen war mit sehr losem und tiefem Schotter versehen, eigentlich kein Problem. Bloß Micha kam in sehr tiefes Material rein, kämpfte mit dem Moped von rechts nach links, Nelli kam dahinter ebenfalls ins schlittern. Micha schaffte es das er nicht hangabwärts fuhr, jedoch kam er dabei in die Fahrbahn von Nelli rein. Nelli versuchte auszuweichen nach links, krachte jedoch mit ihrem rechten Koffer auf Micha's Koffer und stürzte auf ihre linke Seite. Dabei verbog sich der rechte Koffer von Nelli so stark das sogar das Schloß sich verabschiedet hatte und der linke Koffer beim Sturz ebenfalls verbogen wurde. Somit sind beide Koffer demoliert und nicht mehr richtig wasserdicht. Zum Glück ist keinem etwas passiert, außer einem Schrecken. Wir haben dann alles soweit in Stand gesetzt was nicht mehr an Ort und Stelle war (Spiegel, Handschutz) und fuhren zurück zum Watson Lake. Dort suchten wir eine Werkstatt auf um eine großen Hammer zu bekommen um einen Koffer auszubeulen, so das man noch damit weiterfahren konnte. Das Adrenalin ließ nach und wir mussten erst einmal etwas Essen. Frisch gestärkt ging es auf dem Alaska Highway weiter. Leider bekamen wir immer wieder Regen ab und die Temperatur sank auf 14°C. So schafften wir es bis Teslin und machten für heute Schluß. Wir kamen in einem Motel unter, denn auf Camping im Regen stehen wir nicht so. Duschen tat gut und Micha suchte Nelli nach Verletzungen ab, fand zum Glück nicht viel nur eine kleine Beule am linken Unterarm, das wird bestimmt ein blauer Fleck werden. Aber nicht genug für heute, Micha zog den Vorhang im Zimmer zu und hatte den Vorhang + Stange in der Hand, wieder etwas zu reparieren.
Gefahrene Streckenlänge 578km Ankunft um 16:30 Uhr.Kanada
23.06.24
12°C, 8 Uhr wir sitzen auf dem Moped.
Es hatte geregnet, wurde trocken, es kam Regen, es wurde trocken ständig im Wechsel ging es so. Micha hatte nach 2h dann seine Wärmeweste angezogen, war einfach mit feucht und kalt nicht angenehm. Ab 12 Uhr blieb es trocken und die Landschaft einfach wunderschön ab Haines Junction, überwältigende Berge. Auf der rechten Seite grün mit Bäumen und Wiese und auf der linken Seite schneebedeckt, und wir dazwischen, herrlich. Die Temperatur stieg bis auf 27°C und wie erreichten die US Border, so fuhren wir in Alaska ein und sind in die nächste Zeitzone gekommen, nun 10h unterschied zu Deutschland. Wir kamen an ein paar Campingrounds vorbei und waren der Meinung, da kommen noch einige. Leider falsch gedacht, wir mussten bis Tok fahren um eine Unterkunft zu finden. Für Zelt aufbauen waren wir zu müde, deswegen fragten wir nach einem Zimmer, das war uns zu teuer (209 Dollar) und wir bekamen einen Trailer. Unsere Strecke war heute sehr lang (817km) und wir kamen um 18:30 Uhr an. Was heute noch erschwerend hinzu kam waren die Straßen. Wir waren die letzten Tage die gute Highway Strassen gewöhnt, doch seit heute fing es an mit "construction road" , was bedeutet Schotter mit Erde. Ok, das waren immer wieder überschaubare Abschnitte, kein Problem, da alles gut festgefahren war. Später kam der kleine Vermerk "Road in work for the next 18km" und " loose cravel" davor kam immer " max. 70km/h". Also Humor haben die schon. Wenn dann nicht die Baustellen kamen, waren Absätze oder tiefe Löcher oder Sprungschanzen eingebaut, es war sehr anspruchsvoll allem auszuweichen. Hat irgendwie Spaß gemacht. Gesehen haben wir heute 1xBraunbär am Rand chillen, 1× Eichhörnchen über die Straße springen und diverse Wildpferde beim Fressen.
24.06.24
Heute Nacht hatten wir den Trailer zum Schlafen. Zuerst hatte Micha alle Fenster geöffnet, weil es dort so warm war und die Dame hatte uns erzählt das der Trailer keine Klimaanlage hat. Das ist eine Tatsache die in diesem Land kaum zu glauben ist. Deswegen war mein Micha auf Suche gegangen und fand eine, die funktionierte sogar. Die wurde natürlich sofort eingeschaltet (eigentlich alle Fenster wieder geschlossen) auf 10°C, für die Nacht haben wir die ausgeschaltet. Irgendwann in der Nacht wurde es kalt im Trailer und wir hatten doch ein Fenster vergessen zu schließen, so hatten wir 6° C....brrrrrr. Egal anziehen und es wird besser. Unsere Strecke führte uns über die Alaska Route 2, sehr lange gerade Straßen und einige Baustellen mit Begleitfahrzeug. Einmal hatten wir eine Elchkuh mit ihrem Jungtier gesehen und dokumentiert. Da heute unser Wäschetag ist, sind wir auf dem Campinground Tanana Valley gelandet. Hier gibt es Duschen und Waschmaschinen +Trockner. Hat alles soweit geklappt. Einkaufen war wieder angesagt (Getränke und Leckereien für den Tag) und Abendessen in einem typisch amerikanischen Ambiente. Bei unserer Anfahrt nach Fairbanks kam uns recht früh Rauchgeruch in die Nase, und tatsächlich brennt es hier, zum Glück weiter weg. Gefahrene Strecke 205 Meilen.
25.06.24
Streckenlänge 346km.
Nach dem Aufstehen entdeckte Micha ein Eichhörnchen auf seinem Moped sitzen, er erwischte es beim knabbern an einer Tasche. Es hatte den Reißverschluss kaputt bekommen und wollte bestimmt an etwas essbaren herankommen, wurde jedoch gestört. Die Tasche war leider nicht mehr reparabel und wir entsorgten sie.
Um 8 Uhr starteten wir und zuerst einmal holten wir uns einen Cappuccino bei MC Donald's. Heute wurde der Dalton Highway in Angriff genommen. Der Anfshrtsweg war bereits eine Herausforderung, sehr rumpelig mit vielen tiefen Löchern und Hügeln. Dann kam noch eine 12 Meilen lange, geführte Baustelle hinzu (und unzählige kleinere).Da es am Vorabend geregnet hatte, war nun der Belag in der Baustelle entsprechend matschig und glitschig. Langsam sind wir gut durchgekommen. Danach kam der Dalton Highway dran, zwar trockener, aber eingeschottert und sehr staubig. Die Truckerfahrer sind wirklich nicht zu unterschätzen, die rasen in Ihrer Geschwindigkeit ohne Rücksicht an einem vorbei. Naja, der gleiche Weg der hin ging, ging auch zurück. Dieses mal war der Boden gut getrocknet und die Baustelle gar nicht mehr so schlimm zu befahren. In Fairbanks schauten wir uns das Naturwissenschaftliche Museum an. Gelandet sind wir in Nenana auf einem tollen Campingplatz (Nenana RV Park &Campinground). In der Nähe haben wir einen Liquor Store gesehen und waren neugierig wie es da wohl aussieht? Es begrüßte uns ein uriger alter Mann, Vollbart in Latzhose, lange ungekämmte Haare und an einer Hand hatte er nur noch zwei Finger. Das Regal mit Spirituosen bog sich vor lauter Flaschen. Zwei Bier und einen Kanadischen Whisky nahmen wir mit, laut dem Mann kann man den Whisky aus Alaska nicht trinken.
26.06.24
Bereits um 8 Uhr hatten wir angenehme 18°C.
Die Strecke führte uns nach Anchorage. Wir kamen vorbei an dem Denali National Park und Nelchina Public Use Area, man konnte Berge und einen tollen Flusslauf bestaunen. In Anchorage gibt es das House of Harley Davidson, hier kann man kostenfrei auf einer Wiese übernachten und kostenfrei Duschen/Toilette benutzen. Richtig klasse. Das haben wir genutzt und fanden es vollkommen in Ordnung. Hier trafen wir einen deutschen Weltenbummler, und diverse Motorradfahrer mit denen man sich gut unterhalten und Erfahrungen austauschen konnte. Die Destillerie von Anchorage besuchten wir, nur leider probieren ging nicht, hier gilt 0 Promille beim Fahren. Gefahrene Streckenlänge 499km.
27.06.24
Papa hat heute Geburtstag!!!!!!
Zur Feier des Tages sind wir Motorrad fahren. Auch wenn der Platz bei Harley-Davidson kostenfrei und vollkommen in Ordnung ist, so extrem laut war er. In der Nähe ist die Start-Landebahn des internationalen Flughafens.
Sollte man sich gut überlegen ob man dort schlafen kann. Alles zusammenpacken und verabschieden von den Mit-Camper und los ging es in den Süden weiter. Unser Ziel war Seward, dieser wurde uns empfohlen am Vorabend. Dort angekommen, merkte man sofort das es ein Touristischer Ort ist, sehr viele Einkaufsmöglichkeiten, Restaurants und teure Unterkünfte. Deswegen entschlossen wir wieder zurück zu fahren und weiter unserer Route zu folgen. Nach ca. 100 Meilen sahen wir einen Motorradfahrer der sein geliebtes Bike schob, wir fragten ob er Hilfe benötigt. Er hatte eine Platten Hinterreifen. Wir halfen mit unserem Kompressor aus und ließen Luft in den Reifen. Leider hörte man wie die Luft herausströmte, so konnte er nicht weiterfahren. Zum Glück hielt noch eine Autofahrerin an und gab ihm eine Art Reifenflick-Schaum. Das ließ er rein und nochmal Luft. Seine Begleiterin saß bis zur nächsten Tankstelle bei Micha drauf und er schaffte es ohne den Reifen nochmal aufpumpen zu müssen. Dort ließen wir beide zurück und fuhren weiter. Wir kamen um ca. 15:30 Uhr auf unserem auserwählten Campingplatz an. Ach übrigens auf dem Weg in den Süden begleiteten uns die Chugach Berge, der Höchste Punkt lag bei 410m ü NN. Gefahrene Strecke 442km.
28.06.24
Sehr früh wach geworden, wegen Bauarbeiten in der Nähe. Deswegen saßen wir bereits um 7:30 Uhr auf den Mopeds. Zuerst mal zu MC Donald's eine Cappuccino schlürfen um die restliche Müdigkeit los zu werden. Die Strecke führte uns entlang des Matanuska River, bis zum Matanuska Gletscher vorbei, danach kam Willow Lake, Richardson Highway 4 bis Valdez. Valdez wird auch das "Switzerland......the Valdez of Europe" genannt. Hier ist man umgeben von schneebedeckten Bergen. Die Fahrt nach Valdez ist wunderschön und gigantisch mit den Bergen und der kleinen Schlucht. Sollte man sich anschauen, wenn man hier in der Nähe ist. Während der Strecke sahen wir wieder eine Elchkuh mit ihrem Jungen grasen und eine Stand in flachem Gewässer nach Vitaminen suchend. Auch einen Weisskopfseeadler an unserem tollen Campingplatz "Valdez RV Park" haben wir zu Gesicht bekommen. Hier haben wir den Tipp bekommen das wir in das "The Fat Mermaid" essen gehen sollen, weil Nelli endlich mal einen guten Seelachs essen wollte. Der Tipp war spitze, es war richtig lecker und dieses mal hatte der Micha nix abbekommen.
Streckenlänge 423km. Temperatur von 12 °C - 22°C.
29.06.24
Kurz nach 7 Uhr begann die Tour. Da man von Valdez nur so wegkommt wie man reingefahren ist, ging der Weg einfach wieder zurück. Gesehen haben wir am frühen Morgen einen Biber der schwer schleppen musste. Und diverse todesmutige Eichhörnchen die immer über die Strasse rannten. Irgendwann wollten wir tanken, verpassten aber die Einfahrt, wird schon schief gehen, dachten wir uns. Als dann Micha's Tankanzeige Null zeigte und die nächste Tankstelle jedoch in 40 Meilen kam, war es interessant zu wissen wie lange das gut ging. Nach 27 Meilen fing es an zu stottern und wir hielten an. Jeder leerte seinen 5 Liter Spritkanister in den Tank, so kamen wir locker bis zur Tankstelle. Als wir an unserem angedachten Campingplatz ankamen, war richtig dichter Rauch vorhanden, wieder Waldbrände in der Nähe. Das Atmen fiel schwer, somit sind wir weiter gefahren und landeten wieder auf Kanadischen Boden, mit 1h Zeitversatz, statt 15 Uhr hatten wir 16 Uhr bei unsere Ankunft. Gefahrene Strecke 635km in 7h. Das Wetter war super, heute früh noch zarte 7°C und am Campingplatz 27°C.
30.06.24
Ausschlafen war heute möglich, da unser Campingplatz sehr ruhig war. Die Fahrt begann um ca. 9 Uhr Richtung Haines Junction, der Sprit reichte gerade so und wir konnten wieder voll machen. Danach bogen wir ab nach Haines, das war ein Vorschlag von einer kurzen Bekanntschaft auf einem Parkplatz. Es hat sich wirklich gelohnt dort hin zu fahren, eine wunderschöne malerische Landschaft von schneebedeckten Bergen die niemals enden wollten. Wir erreichten sogar 1070m ü NN, MIT Starkem Seitenwind, es wurde Schräglage ohne Kurven gefahren. In Haines angekommen fuhren wir an den Fährhafen um zu fragen ob am nächsten Tag eine Fähre nach Skagway fährt, leider erst am übernächsten Tag und einen Tag länger hier verbringen wollten wir nicht. Das war echt schade, naja ist eben so. Weiter ging es zu dem ausgesuchten Campingplatz, doch leider sind dort keine Zelte erlaubt. Deshalb suchten wir nach einer Unterkunft/Alternative....stellte sich schwierig dar, deshalb landeten wir in einem Hotel. Gesehen haben wir auf unseren 503km einen Bären der gerade über die Strasse wollte, nachdem er uns entdeckte drehte er um. Und ein Erdmännchen das alle lautstark gewarnt hatte.
01.07.24
Unser Tag begann um 8:40 Uhr auf dem Motorrad, den selben Weg zurück wie hin. Der kanadische Grenzbeamte schaute uns ganz böse an, wegen dem nicht lesbaren Nummernschild und ermahnte uns das wir so nicht rumfahren dürfen. Wir sollen es putzen. Durchgelassen hat er uns trotzdem. Offensichtlich waren wir heute zur richtigen Tageszeit der Erdmännchen unterwegs, denn von denen sahen wir heute viele flitzen, die sind genau so putzig wie die Eichhörnchen. Das Wetter war sehr frisch und windig, eher bewölkt, zum Glück kein Regen und wir erreichten max. 22°C. So gegen 11 Uhr hielten wir an um etwas zu frühstücken, da es sehr windig und kühl war wollte Micha seine Jacke anziehen. Stellte sich schwieriger dar wie es war, den der Wind ließ ihn einfach nicht, er drehte sich und drehte sich und er kam nicht in seinen zweiten Ärmel rein. Nelli hatte ihren Spaß dabei und konnte ihr Brot nicht mehr esssen. War echt lustig. Irgendwann hatte er die richtige Stellung zum Wind bekommen und schaffte es. Unser heutiger Campingplatz (Yukon Motorcycle Park) ist extra nur für Motorradfahrer ausgelegt., keine Camper erwünscht. Hier kann man sein gutes Stück (Moped) abdampfen oder sogar in der zur Verfügung gestellten Werkstatt mit Hebebühne reparieren. Die Werkstatt ist voll ausgestattet und man kann sogar seine Teile hierher schicken lassen und er nimmt sie für einen an. Was für ein Service. Da wir ermahnt wurden an der Grenze nutzten wie die Gelegenheit und entfernten den groben Schmutz von den Mopeds. Das Essen war auch super lecker am Campingplatz. Nelli probierte ein typisches Gericht "Mac and Cheese", war richtig lecker. Und Micha hatte einen Burger (Harley twin Burger), der Wahnsinn wie hoch (mind. 15cm) der war, den hat man in zwei Hälften klappen müssen, ansonsten fiel der um beim Anschneiden. Steckenlänge 416km und wieder in einer anderen Zeitzone gelandet.
02.07.24
Heute Nacht war es mal wieder richtig kalt, aber im Schlafsack kuschelig. Ich glaube es war so gegen 8:30 Uhr als wir starteten. Unser Ziel war Watson Lake, da es dort einen Campingplatz mit Waschgelegenheit gab. Leider war es heute auch sehr frisch beim Fahren nur 11°C und wolkig, ab und an hat es etwas getröpfelt. Als wir endlich in Watson Lake ankamen, war die Aussage das er keinen offiziellen Zeltplatz hat, aber wir dürfen uns einen Camperplatz nehmen der kostet dann eben 52 Dollar. War uns dann für einen Platz neben der Baustelle an der Hauptstraße zu teuer. Wir konnten auf jeden Fall volltanken und sind dann unserer Route weiter gefolgt und das Motto war "wir werden schon etwas finden". Es regnete wieder und es wurde nicht wärmer, die Laune sank in den Keller und die unfreundliche Person ärgerte einen gedanklich immer noch. Dann kam wieder ein Schild mit "check your fuel, next gas station in 230km" zum Glück hatten wir voll. Irgendwann hörte es auf zu regnen, na endlich, die Strecke Abseits vom Highway war schön kurvig und machte gute Laune. Dann kam ein Schild mit "Ta Ch'ila Provincial Park am Boya Lake". Da die Aussicht auf eine Dusche in weiter Ferne lag, dachten wir, das schauen wir uns mal an. Wir mussten 2 km in den Wald rein fahren und kamen, wie vermutet an einem See raus. Türkisblauer See mit klarem Wasser, Wald im Vordergrund und die Berge im Hintergrund. Dann kann man hier ein Kanu oder Kajak mieten und einfach herumpadeln. Bärenboxen und Toiletten stehen zur Verfügung und wir hatten einen Platz 3m entfernt vom Wasser mit Feuerstelle und Bank. Einfach herrlich. Am Abend machten wir und ein Lagerfeuer, richtig gemütlich. Der Platz kostete pro Nacht 20 Dollar. Es war eine entspannende Ruhe, kein Internetempfang. Wir verliebten uns sofort in den Platz und blieben für 2 Nächte. Denn morgen wird gewandert und Kanu gefahren. Heute kamen 527km zusammen.
03.07.24
Pausetag.....ach ist das schön, heute kein Motorradfahren. Leider hat es bis 9 Uhr geregnet, aber danach kam die Sonne immer mehr raus und die Wolken verschwanden. Wir sind am Vormittag zu dem Biberstaudamm gewandert, der war mind. 10m in der Länge, der war fleißig. Uns ist gesagt worden von einer Bärenexpertin das wir immer wieder laut reden oder schreien sollen und das Bärenspray mitnehmen sollen. Am Vorabend wurde ein Bär am anderen Ufer gesichtet. Nach dem guten Mittagessen nahmen wir uns ein Kajak und padelten mal los quer über den See. Der ist so sehr verzweigt und rießig das man gar nicht ganz drumherum fahren kann, muss auch nicht sein. War etwas Abwechslung und wir hatte Spaß. Für 2h darf man ein Kajak/Kanu ausleihen, das ist völlig ausreichend um KO zu ein. Danach gab es einen Kaffee mit Twix. Einen kleinen ToDo Day erledigten wir noch, d.h. Micha's Schnubarthaare wurden auf angenehme 3mm gestutzt, Nelli machte ihre Nägel und nähte an einem Kissenbezug den Gummi wieder fest und der Bremshebel bei Nelli wurde etwas weiter nach oben verstellt. Am späten Nachmittag gingen wir nochmal einen Rundgang Trail laufen der in die andere Richtung des See's verlief, da kam man an einer Bucht raus. Am späten Abend kamen sehr viele Neuzugänge an Camper hier an, deshalb sind wir froh gewesen das morgen die Abreisen anstand. Gefahrene Strecke heute 0km. Gelaufene Strecke 11km.
04.07.24
Die Fahrt begann am Boya Lake um 8:15 Uhr und endete um 16 Uhr in Stewart. Wir fuhren den Highway 37 Richtung Süden, die Temperatur wollte irgendwie nicht richtig steigen und hielt sich bis Mittag bei 12°C, war frisch. Da wir eine Art Nebenstraße als Highway befahren, hatte dieser Kurven, das war mal eine tolle Abwechslung. Was natürlich nicht so schön ist, die Brücken haben als Bodenbelag Holz oder Eisengitter, fährt sich wie wenn man einen platten Reifen hat, ganz komisch. Und wir hatten wieder sehr lange eingeschotterte Teilstück, weil die hier ebenfalls nur in den drei warmen Monaten diese ausbessern können. War alles kein Problem. Irgendwann war mal wieder Tanken angesagt und Lebensmittel einkaufen. Auf dem Parkplatz sprach uns ein Mann an und man kam ins Gespräch, das dauerte ca. 1h. Danach hatten wir eine Einladung für Colorado Springs und Florida. Inzwischen haben wir so viele Bekanntschaften gemacht, das wir von Bundesstaat zu Bundesstaat fahren können um jemanden zu besuchen. Und die Dame heute hat uns sogar ein Mückenmittel geschenkt, das besser sein soll als das Spray das wir uns gekauft hatten. Nach der 1h Gespräch fuhren wir weiter und waren immer noch im internetfreien Gebiet, bei Ankunft in Stewart waren wir wieder online. Zwei Tage ohne ist dann doch schon schwierig, man weiß nicht wie das Wetter wird, wo gibt es einen Campingplatz, wo kann man Lebensmittel kaufen und was ganz schlimm ist, zuhause machen sich alle Sorgen. Heute ist der Feiertag in USA, 4 Juli Unabhängigkeitstag, da unser Campingplatz kurz vor der Grenze zu USA war, wurde eine große Feier angeboten. Das werden wir uns mal anschauen, dort soll das häßlichste Auto prämiert werden, wir sind gespannt. Aber zuerst musste Wäsche gewaschen werden und duschen. Beim Warten auf die Wäsche saßen wir auf einer Terrasse und sahen einen Kolibri der sich hier etwas holte aus einem Spender. Faszinierend wie der daß macht. Das häßlichste Auto haben wir nicht gesehen, waren zu spät dran, auch egal. Wobei die große Feier sich als Dorffest entpuppte. Wir waren dann doch lieber Pizza essen. Gefahrene Strecke 559km.
05.07.24
Wir haben echt lange geschlafen heute, deswegen saßen wir erst um 10 Uhr bei angenehmen 16°C auf den Mopeds. Sind zur Tankstelle gefahren und haben dort einen Kaffee zu uns genommen und auch getankt. Weiter ging es Richtung Süden und es wurde immer wärmer ab 12 Uhr waren es bereits 26°C. Endlich mal warm. Die Strecke führte uns an den Rocky Mountains links vorbei, sehr schön anzusehen, auch landschaftlich ein Genuss. Wir fuhren den Trans-Canada Highway, dieser wird gekennzeichnet mit einem weißen Ahornblatt auf grünem Hintergrund. Viel zu berichten von heute gibt es nicht....Ankunft in Houston um 16 Uhr nach 398km.
06.07.24
8 Uhr und 16°C, die Fahrt beginnt.
Da wir langsam die Berge verlassen wird die Landschaft sehr bäuerlich. Große Gras- oder Weizen-Felder. Die Häuser und die Grundstücke sehen gepflegt aus. Auch das typische Bild mit einer großen Veranda und dazugehörigen Schaukelstühle ist vertreten. Unser heutiges Ziel war Barkerville, dort gibt es eine große historische Stadt die aus dem damaligen Goldrausch entstanden ist. Direkt in der Nähe gibt es einen Campingplatz, den man vorbuchen sollte. Nachdem wir festgestellt hatten, das alles voll ist im Internet und wir somit keinen Platz bekommen, wurde der Plan geändert und wir hatten einen tollen Platz in Quensel bei Roberts Roost Resort bekommen. Der Manager spricht ein sehr gutes Deutsch und konnte uns einiges erzählen (2h). Immer wieder interessant wie die Verbindungen von vielen zu Deutschland ist. Für uns bedeutet es nun für den morgigen Tag, früh aufstehen, gemütlich einen Cappuccino bei Tim Hortons trinken und 90 km nach Barkerville fahren. Das machen wir auf einem Moped und bleiben somit zwei Nächte in Quensel. Da Barkerville eine Sackgasse ist, hätte uns unsere Strecke wieder hier durchgeführt. Der Campinplatz ist richtig schön angelegt am Dragon Lake, wir haben uns den Platz aussuchen dürfen und der Manager kam sogar vorbei und machte uns den Tisch sauber, da dieser sehr voll war mit Vogelscheiße. Gefahrene Strecke 435km bei warmen 28°C. Morgen soll es 33°C geben. Zum Glück haben wir Sonnenmilch und Kappen dabei.
07.07.24
Heute war früh aufstehen angesagt, weil der Barkerville Park um 9 Uhr öffnete. Für uns war eine Stunde Anfahrt noch nötig und einen Cappuccino bei Tim Hortons wollten wir auch noch. Morgens war es etwas frisch mit 12°C. Wir wussten jedoch das es heute noch 33°C geben sollte, deswegen wurde nur das nötigste angezogen. Eine historische Führung haben wir mitgemacht, diese ging 75min., sehr viele Informationen und sehr interessant. Den Park sind wir natürlich komplett durchgelaufen, hier gibt es auch den Stadtteil "Chinatown". Auch sehr interessant. Ein Eis haben wir uns gegönnt und zum krönenden Abschluss eine Kutschfahrt gemacht. Hier sprangen auch sehr viele Erdmännchen durch die Gegend, die soll man natürlich nicht füttern. Danach ging es gegen 16 Uhr Richtung Campingplatz, in Quesnel haben wir ein Pulled Pork Sandwich gegessen. War sehr lecker, aber zu viel,die haben immer große Portionen. Die angekündigten 33°C haben wir erhalten, ich glaube an diese Hitze müssen wir uns erst einmal gewöhnen. Der Tag war anstrengend mit dem vielen Laufen, entsprechend waren wir fix und alle. Auf dem Campingplatz haben wir dann gewartet bis die Temperatur etwas runter ging und dann sind wir erst duschen gegangen. Gefahrene Strecke 180km.
08.07.24
Aufstehen um kurz vor 7 Uhr. Losfahren bei 22°C um 9 Uhr vor`m Walmart, Wasser war fast leer. Die Fahrt war bis Cache Creek recht gut gelaufen und es wurde immer wärmer. Wir bogen auf die 99 ab und ab diesem Zeitpunkt wurde es nur heiß, Fountain Indian Reserve entlang des Fraser River, es stieg an auf 40°C, da war alles zu viel. Die Landschaft war sehr schön anzuschauen, sber wahnsinnig trocken, kein Schattenplatz in Sicht, deshalb nur kurz Anhalten zum Trinken, kurz ein Foto machen und weiter ging's. Danach kam der Cayoosh Pass, der über die Duffey Lake Straße befahren wird, der liegt bei 1275m ü NN lag, hier kühlte es auf 32°C ab, sobald wir wieder ins Tal fuhren ging die Temperatur auf 38°C hoch. In Whistler angekommen waren wir gut durchgegart und freuten uns auf das Hotelzimmer, für Camping hatten wir heute keine Lust mehr. Das Zimmer war auf 19°C runtergekühlt, war etwas viel Unterschied, aber für das erste runterkühlen ganz OK. Der Tag war lang, wir kamen gegen 16:15 Uhr am Hotel an. Gefahrene Strecke 508km.
09.07.24
Um 7:15 Uhr losgefahren, da man nicht zusammenbauen muss kann man in der Frühe starten und man kann die kühle Luft noch genießen, vorausgesagt sind 33°C. Wir wollten eigentlich einen Wasserfall anschauen, aber wir waren zu früh dran, die hatten noch geschlossen, also weiter. In Vancouver haben wir uns am Vortag eine Werkstatt rausgesucht, das war unsere erste Anlaufstelle um vielleicht Reifen und Ölwechsel machen zu lassen. Wir kamen an, da machten die gerade auf. Haben alles klären können, d.h. die Reifen bestellt und den Ölwechsel haben die sofort in 2h erledigt. In den 2h Wartezeit hatten wir uns zu Tim Hortons reingesetzt schön klimatisiert und etwas getrunken. Um 12 Uhr hatten wir unsere Mopeds abholen können und sind direkt zur Fähre gefahren. Es war noch Platz für uns und wir kamen pünktlich auf Vancouver Island um 16:45 Uhr an. Bei der Überfahrt hat sich uns ein Wal gezeigt, musste sofort fotografieren werden. Einen Campingplatz hatte Micha schon rausgesucht, dort sind wir hingefahren, aber leider voll. Somit war die Alternative ein Zimmer muss her....Micha suchte und fand ein schnuckeliges Zimmer mit Frühstück. Bei 35°C im Schatten, ist es besser ein Zimmer zu nehmen, anstatt noch 1h Aufbau-Sport zu erledigen. Wir waren wieder ganz durchgeschwitzt und froh eine erholsame Dusche zu bekommen. Gefahrene Strecke zu Land 248km und zu Wasser 66km.
10.07.24
Heute gab es Frühstück, dabei lernten wir eine Dame kennen, die deutsch studiert hat und unbedingt ihr Deutsch anwenden wollte. Deswegen setzte sie sich zu uns an den Tisch und wir konnten uns mit ihr nett unterhalten. Immer wieder lustig wie die Menschen so sind. Nach dem Frühstück fragten wir die Unterkunft Besitzer ob wir ein Motorrad bei ihnen stehen lassen dürfen, da wir einen Ausflug machen wollten mit nur einem Motorrad. Das war kein Problem. Zuerst sind wir zum "Wild Pacific Trail" gefahren, der liegt bei Ucluelet, ist ein ca. 2km langer Rundweg, der zum Teil an der Küste oder quer durch den Wald führt. Bei der morgendlichen Temperatur von 14°C gut zu laufen und wirklich schön. Danach ging es zu "Rainforest Trail", dieser besteht aus zwei Teile A und B, jeweils ca. 1,5km Rundweg. Diese zwei haben uns besser gefallen, da es sich um einen richtig alten, naturbelassenen Küstenregenwald handelt. Für die Besucher sind die Wege als Holzwanderstege angelegt worden, die vielleicht 0,5m breit sind, mit vielen Treppen. Der Wald besteht aus 1.000 Jahre alten Riesenlebensbäumen und 90 Meter hohen Sitka-Fichten. Wirklich beeindruckend und absolut empfehlenswert diese zwei Wanderrouten durchzulaufen. Wir hielten uns im Pacific Rim Nationalpark auf, für diesen benötigt man ebenfalls den Discoverypass. Zum Schluss haben wir einen kleinen Abstecher zu Long Beach gemacht, dort sind viele Surfer unterwegs. Ein schöner Sandstrand der sehr lang ist, wir hatten leider nicht die Zeit uns dort lange aufzuhalten (inzwischen 22°C). War leider seeeeeeehr windig, gut zum Drachen steigen lassen, aber um es genießen zu können, zu kalt. Somit wurden ein paar Bilder gemacht und ab zur Unterkunft, wo das zweite Moped stand (jetzt 32°C). Kurz das Moped abgeholt und schon ging es 86km zur nächsten Unterkunft in Nanaimo, diese hatten wir am Vorabend bereits gebucht. Streckenlänge 311km.
11.07.24
Zuerst Frühstück, naja. Es gab 4 verschiedene Sorten Muffins, Butter, Marmelade, Joghurts, Obst, Kaffee und Tee. KEIN Brot, Toast oder Brötchen, für uns ist das kein Frühstück. Ab zur Fähre. Unser Plan war die Fähre um 9:05 Uhr zu nehmen, um 10:45 Uhr in Vancouver anzukommen. Hat funktioniert. Sind dann zu dem ausgesuchten Campingplatz gefahren und haben das Zelt aufgebaut. Eine Waschkarte gekauft um Wäsche zu waschen. In der Zwischenzeit hatte Micha die Mail erhalten das unsere Reifen angekommen sind bei der Werkstatt. Wir dürften um 14 Uhr die Mopeds bringen zum Wechseln. Die Wartezeit haben wir uns mit essen, Eis schlotzen und surfen vertrieben. Um 18:20 Uhr waren die Reifen montiert und wir konnten wieder zum Campingplatz fahren. Jetzt war die Wäsche dran und das Schlafzimmer einrichten. Micha musste die Koffer wieder an den Mopeds anbringen, weil die Werkstatt die Koffer nicht dran haben wollte. Duschen und die Wäsche einsortieren. Etwas naschen.......hmmmmm....und Bett. Gefahrene Strecke 67km und Seeweg 66km.
12.07.24
Wir hatten uns gestern einen Campingplatz ausgesucht, der bei den Bewertungen sehr hoch gelobt wurde. Beim einchecken sagte uns noch der nette Herr das manchmal ein Zug vorbeifährt. Das natürlich dieser Zug gefühlt 10min. benötigt um vollständig vorbei zu sein und so einen Lärm erzeugt das man sich nicht unterhalten kann, geschweige den schlafen, und sogar auf der Isomatte die Vibrationen spürt. Das hat er nicht erwähnt. Eigentlich eine Frechheit hier einen Campingplatz anzubieten. Um 6 Uhr haben wir begonnen zusammen zu packen. Zuerst musste noch das Kanadische Geld verbraucht werden, deshalb Wasser einkaufen und einen wach machenden Kaffee schlürfen. Dann mussten 23km durch die Stadt hinter uns gebracht werden, dabei verlor Michael einen Handschuh, weil Nelli diese, beim Einräumen der Getränke, zur Seite legte und nicht wieder in den Koffer legte. So musste Micha eine extra runde einlegen um diesen wieder einzusammeln. Danach ging es weiter, kurz drauf kam die USA Grenze. Eine ewige Schlange davor, jede 10 min. stieg die Temperatur um 1Grad, als wir endlich durch waren, hatten wir bereits 28°C. Der Fahrtwind war erfrischend, kühlte gut und die Funktions- Unterwäsche trocknete wieder. Die Strecke führte uns durch den North Cascades National Park, an einem wunderschönen Flusslauf entlang. Es hatte inzwischen 34°C. Irgendwie ging es den Berg hinauf und wir kamen auf 1473m ü NN, das war der Santiago Pass mit angenehmen 24°C. Anschließend kam der Washington Pass mit 1667m ü NN, das hatte richtig Spaß gemacht, denn es kamen unheimlich viele Kurven und die neuen Reifen wurden nicht sofort platt gefahren. Aber wo es hoch geht, geht es wieder runter, so kamen wir gegen 15:30 Uhr in Winthrop an, bei 34°C. Zum Glück einen Platz bekommen, aufgebaut, duschen, essen und ein Eis gönnen. Die Geschäftsleute in den 70-,igern haben entschlossen die Stadt auf Tourismus auszulegen. Deshalb hat die Stadt alle Häuser nach Westernoptik aufgebaut. Sieht toll aus und passt auch hier in die vertrocknete Gegend rein, fehlt nur noch der rollende Strohballen. Gefahrene Strecke 360km.